Sonntag, 12. Juni 2011

Der SPIEGEL ist schuld

Immer wenn im Spiegel eine neue Reportage über Lebensmittel erscheint, verschwindet irgendetwas von meinem Speiseplan. Nachdem ich nun seit circa 3 Monaten kein Hühnerfleisch mehr gekauft habe, das nicht aus Bioproduktion stammte, weil im Spiegel ein Bericht über industrielle Hühnerhaltung war, hat es letzte Woche den Kuchen erwischt. Ich habe wirklich keine Lust, dauernd Geld für Bio-Eier aus Freilandhaltung rauszuhauen, nur um dann hintenrum wieder Käfigeier in meinem Kuchen zu haben. Käfighaltung ist in Deutschland zwar verboten, aber anscheinend dürfen immer noch Käfigeier verarbeitet werden, d.h. die Firmen kaufen dann halt die billigen Käfigeier aus Holland. Das ärgert mich so! Ich mag Kuchen und Kekse und ich habe einfach nicht die Zeit, dauernd zu backen. Dafür gibt es schließlich Bäcker und Keksfabriken. Die Lebensmittelindustrie und die Supermärkte erinnern mich an betrügerische Dienstboten. Man bezahlt jemanden dafür, dass er einem Arbeit abnimmt und dann stellt sich raus, dass hinter dem Rücken Mist gemacht wird.
Natürlich weiss ich, dass zu billiges Essen einfach schlecht produziert sein muss, schließlich muss das Geld ja irgendwo gespart werden, aber ich bin ja bereit, etwas mehr Geld für Lebensmittel auszugeben. Ich habe nur keine Lust, entweder zu drei verschiedenen Supermärkten, einem Wochenmarkt, dem Hofladen und in den Bioladen zu laufen, um meinen Wocheneinkauf zu machen, oder mich in der Auswahl an Essen total einzuschränken. Ich möchte in ein bis zwei Läden eine gute Auswahl an Sachen haben, die auf nicht kriminelle oder völlig unmoralische Weise produziert wurden. Und alles selber zu machen ist auch keine Option. Ich bin voll berufstätig, ich mag nicht wie meine Uroma jeden Tag Stunden in der Küche stehen, um alles vom eingemachten Gemüse, über die Marmelade bis hin zur Fleischbrühe selbst zu machen. Ist das denn wirklich zu viel verlangt?
Lange Rede, kurzer Sinn, heute habe ich Schokokekse und Shortbread gebacken, um der Industrie eine lange Nase zu zeigen. Äätsch!

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