Sonntag, 14. März 2010

Kulturtipps mit Floralora

Heute gibt es mal keine Fotos, stattdessen einen kurzen Bericht über denFilm, den ich mir gestern angesehen habe.

Ich habe mich ja wirklich gefreut, als ich den Trailer für Wolfman gesehen habe. Ich finde es doof, dass Werwölfe immer im Schatten der Vampire stehen. Meine Sympathien sind halt eher auf der Seite der haarigen, unglamourösen Viecher als bei den etepetete-Abendgarderobe-Vampiren, und es gibt einfach viel zu wenige gute Werwolf-Filme. Und darum habe ich es sozusagen für meine moralische Pflicht gehalten, mir diesen Film anzuschauen. Man kann nicht immer nur Jammern, wenn dann ein Werwolf-Film da ist muss man ihn auch anschauen. Nicht dass der Flim floppt und die Produzenten denken es läge daran, dass niemand Werwölfe sehen will und drehen deswegen keine Werwolf-Filme mehr....- Undenkbar!

Also, deswegen haben wir uns dann gestern in die Spätvorstellung geschleppt. Und, was soll ich sagen?

Also Ausstattung und Musik sind toll. Die Kulissen, die Kostüme, alles sehr schön. Aber:
Man muss wirklich nicht Sherlock heißen um bereits nach zwei Minuten zu wissen, wer der Oberwerwolf ist. Und wenn das so klar ist, muss der Film nicht so tun, als wäre das ein großes Rätsel. Da merkte man wirklich, dass der Film nicht wusste was er jetzt sein möchte: Ein großes Drama mit tiefen, tragischen Konflikten und einem zerrissenen Protagonisten, oder eine etwas trashige Hommage an alte britische Horrorfilme (komplett mit dem Sumpfloch im Wald, indem einer der Jäger versinkt... ). Es wirkte insgesamt so, als wäre der Film später nochmal neu und unter Zeitdruck zusammengeschnitten worden, und das fand ich wirklich extrem schade.

Und was mich wirklich gestört hat: Der Werwolf selbst ist zum Glück nicht komplett computeranimiert, sondern da wurde, glaube ich, viel mit klassischen Masken gemacht. Aber warum müssen dann sowohl der Tanzbär als auch der Hirsch, die im Verlauf der Story auftauchen, computeranimiert sein? Mich hat das komplett aus dem Film rausgerissen. Das man einen Drachen oder einen Riesenkraken animiert kann ich verstehen. Das stört ja auch nicht, weil ich eben nicht sagen kann, wie ein echter Drache aussieht. Aber bei einem Bären weiss ich das! Und es wirkt meiner Meinung nach schon billig und lieblos, wenn dann mitten in der schönen, stimmungsvollen Kulisse so ein Animier-Bär rumsteht. Grrr!

Und wo wir schon bei genervt sein sind: Ich finde es schon dreist, wenn ich den vollen Eintritt bezahle, aber die Bässe aus dem benachbarten Club so laut durchs Kino dröhnen, dass ich bei uns zu hause schon mit den Nachbarn gesprochen hätte.

Naja, bereut habe ich es nicht, ins Kino gegangen zu sein, aber wenn jemand in nächster Zeit nur in einen Film gehen möchte, würde ich ihm oder ihr eher zu Sherlock Holmes als zu Wolfman raten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen