Samstag, 9. Oktober 2010

Zwischenstandsbericht

Seit letztem Montag bin ich jetzt auf der Farm in Devon, auf der ich die nächste Zeit verbringen werde und mir Essen und Unterkunft durch Arbeit in der Landwirtschaft verdiene.
Eigentlich wollte ich vier Wochen hier bleiben, aber ich werde vermutlich einige Tage früher abreisen, da die Atmosphäre hier nicht so toll ist. In der Familie, die hier wohnt, gibt es oft Streit und dadurch ist die Stimmung häufig gereizt und ich finde es nicht sehr angenehm, bei Beziehungsstreitigkeiten anderer Leute anwesend zu sein...
Ich arbeite ziemlich hart. Morgens stehe ich gegen halb sieben auf, da ich versuche zu frühstücken bevor die Familie aufsteht, um nicht noch im Weg rumzustehen wenn die Kinder für die Schule fertig gemacht werden. Nach dem Aufstehen mache ich den Herd in der Küche an, dafür hole ich vorher noch Holz aus dem Schuppen und trockne dann den Abwasch vom Vortag ab. Nach dem Frühstück gehe ich eine halbe Stunde spazieren und werde dabei vom Hofhund begleitet.
Gegen viertel vor neun fange ich an zu arbeiten, meistens bis gegen halb zwei. Dann esse ich was, wasche ab und arbeite weiter bis um fünf. Abends lese meistens.
Die Arbeit ist sehr anstrengend und ich bin meistens innerlich am vor mich hin fluchen, andererseits weiss ich jeden Abend, was ich geschafft habe und bilde mir scho ein zu spüren, wie ich Popeye-artige Muskeln entwickle.
Hier eine kurze Übersicht über meine bisherigen Tätigkeiten:
- Apfelsaft machen (vor allem in Flaschen abfüllen, die dann pasteurisieren und den Kronkorken draufkloppen)
- Brennholz mit ausliefern und vom Wagen abladen
- Heuballen aufladen (aua, mein Rücken...)
- Blumensamen sammeln (das hat extrem viel Spaß gemacht!)
- mit einer Sichel Blumen ernten (ich habe vorher noch nie gesichelt, also mal richti was gelernt)
- die meiste Zeit helfe ich aber dabei, eine alte Mauer, die eine Kuhweide umgrenzt und jahrelang nicht gepflegt wurde, wieder herzurichten: das heißt ich fahre Steine mit einer Schubkarre dahin, wo sie gebraucht werden, sammle alte Steine aus dem Gras und am häufigsten knie / hocke / versuche ich in einer halbwegs bequemen Position zu sein vor der Mauer und kratze Efeu aus den Fugen. Wenn man das 8 Stunden lang gemacht hat, weiss man, was man getan hat!
Alles in allem bin ich nicht völlig unzufrieden, aber es ist schon sehr anstrengend, vor allem, weil mir irendwie der Zugang zu den Leuten hier fehlt. Aber vielleicht kommt das ja noch. Außerdem habe ich das Wochenende frei und bin seit heute auch stolzes Mitglied des "National Trust", so das ich zwei Tage pro Woche jeweils auf Besichtigungstour verbringen werde.
Soweit so gut, Fotos gibt es irgendwann demnächts, wenn ich Zeit und Lust hatte, sie hochzuladen!

1 Kommentar:

  1. Wünsche dir Durchhaltekraft und weiterhin viel Erfolg! Sind sie denn wenigstens zu dir nett? - Alex

    AntwortenLöschen